Mittwoch, 23. Januar 2008

Bürokraten

Letztens stellte mir meine Sekretärin beim wöchentlichen Michel-Friedman-Gedächtnisbrunch (Koks auf Nutte, gern auch umgedreht) einen Herrn P. durch, der sich als Mitglied des Organisationsteams meiner nächsten läuferischen Machtdemonstration herausstellte. Da ich nachvollziehbarer Weise gerade blendende Laune hatte, schenkte ich dem Anliegen des P. mein Gehör.
Er kam auch recht schnell zu seinem Kernpunkt, wobei er dadurch unangenehm auffiel, dass er die sonst üblichen Wohlwollen erzeugenden Beschreibungen meiner Selbstherrlichkeit glatt überging. Da ich ihm in meiner damaligen Verfassung kaum böse sein konnte, entfiel die übliche Anweisung an Luigi und Marco, den Ernährungsplan der süssen, kleinen Raubkätzchen im örtlichen Tierpark etwas abwechslungsreicher zu gestalten.
P. meinte, dass der Veranstalter meine, geradezu minimalen, um nicht zu sagen lächerlichen, Sicherheitsansprüche nicht erfüllen könne. Und das obwohl die Frau des entsprechenden Regierungspräsidenten eine schicke, neue Halskette hat, die ich bei unserem letzten Treffen, unachtsam wie ich manchmal bin, vergessen habe. P. wollte mir partout keine garantiert Attentäterfreie Strecke oder zumindest Grenzschutzhubschrauber und ein paar Scharfschützen zugestehen. Da ich kann ich auch gleich Campingurlaub an der Road Irish machen, schliesslich schläft die Konkurrenz nicht. Zumindest konnte er mir die Zusage geben, dass ich in meiner Splitterschutzweste antreten darf.
Soweit wäre auch alles in Ordnung gewesen, schliesslich bin ich ein bescheidener und kompromissbereiter Zeitgenosse, der weiss, was sich gehört. Jedoch verstieg sich P. zu der Aussage „Was glauben sie eigentlich, wer sie sind?“ Das konnte ich ihm so spontan auch nicht beantworten.

Aber da kann er bei den Miezekätzchen nochmal nachfragen.

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